Ein Planet für jeden Tag.
Die Tage der Woche aus anderer Sicht

Diese Zeilen nehmen weder Vollständigkeit, noch »so ist es (gewesen)«, in Anspruch, sondern stellen eine Art Zeitschiene dar. Der Leser findet hier Hinweise aus dem Brauchtum, Bauernkalendern, der Sprache, der Geschichte der Kelten sowie nordischer Mythologie.


Sonntag - Planet Sonne
Tag des Lichtes und der Persönlichkeit als Teil des universellen Ganzen. Sonntag ist eine altgermanische Lehnübersetzung von lateinisch Dies Solis. Althochdeutsch sunnun tag, mittelhochdeutsch sunnentac. Dies Solis ist selbst eine Lehnübersetzung von griechisch hemera Heliou=Tag des Helios. In den romanischen Sprachen haben sich hingegen Ableitungen aus domenica dies, Tag des Herrn, den kirchlichen Ersatz für den heidnischen Namen gebildet.

Typisch Sonntag: Am Sonntag zumindest möchte man endlich ausschlafen, gepflegt frühstücken, etwas für sich tun, seinen Hobbies nachgehen, Freizeit geniessen, verreisen. Am Sonntag gehen Christen zum Gottesdienst, viele treffen sich mit der Familie oder mit Freunden. Was bedeutet der Sonntag für Sie? Was tun Sie am Sonntag am liebsten?


Montag - Planet Mond
Tag der Sensibilität, des Schutzes und der unterbewussten Kräfte der Seele. Montag ist eine Lehnübersetzung von lateinisch Dies Lunae=Tag des Mondes. Althochdeutsch manetac, mittelhochdeutsch mantac. Dies Lunae ist selbst eine Lehnübersetzung von griechisch hemera Selenes=Tag der Selene.

Woher kommen "guter Montag" und "blauer Montag"
Guter Montag, heisst der Tag, da die Handwerker im Mittelalter die Sonntagsfeier auf den Montag ausdehnten und es sich gut gehen lassen konnten. Der Ausdruck blauer Montag kann verschiedentlich ausgelegt werden. Ursprünglich war es wohl nur eine Bezeichnung für den Montag vor Aschermittwoch und auf die Farbe der Altarumhängung bezogen. Später aber, als am Montag die Gesellen frei hatten, wurde es zur allgemeinen Bezeichnung für den Montag. Das heisst, man konnte sorglos und fröhlich sein, man machte blau, oder war blau und betrank sich, wie auch beim heiligen Montag in England. Blau ist aber auch die Farbe der Mondgöttin Isis.

Typisch Montag: Montag früh, zurück in den Beruf. Eigentlich war das Wochenende viel zu kurz, aber es hilft nichts, man muss wieder rein in die Tretmühle. Termine am Montag früh um acht fordern oft mehr Disziplin als gut tut und wirken oft beklemmend. In den meisten Schulen gibt es am Montag keine Klassenarbeiten, weil man weniger Leistung erwartet als an anderen Tagen.


Dienstag - Planet Mars
Tag der Konfrontation und Durchsetzung. Dienstag ist eine Lehnübersetzung aus lateinisch Dies Martis=Marstag. Noch sichtbar in den romanischen Sprachen wie französisch mardi, italienisch martedi, spanisch martes.

Typisch Dienstag: Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis, wann für Ihre Freunde und Bekannte die Woche wirklich beginnt. Sie werden auf den Dienstag kommen. Der Dienstag ist für die meisten Menschen der aktivste Wochentag, an dem sie entscheidende Dinge erledigen. Im Beruf voll loslegen, auf Ämter gehen, wichtige Termine ansetzen.


Mittwoch - Planet Merkur
Tag der geistigen Wendigkeit, der Kommunikation, der Geschäfte und des Lachens. Mittwoch ist lehnübersetzt der Dies Mercurii (Tag des Merkur) der Römer, wie man noch in französisch mercredi, italienisch mercoledi, spanisch miercoles sehen kann. Die katholische Kirche hatte jedoch ihr Interesse daran, die Erinnerung an den sehr beliebten heidnischen Gott auszumerzen. Seit dem 10. Jahrhundert setzte sich Mittwoch=althochdeutsch mittawecha, mittelhochdeutsch mit(te)woche, eine unverfängliche Lehnübersetzung von kirchenlateinisch media hebdomas (der mittlere Tag der Woche), durch.

Typisch Mittwoch: An welchem Wochentag finden die meisten Veranstaltungen statt? Wann treffen sich Vereine? An welchem Tag erscheinen Wochenzeitschriften oder gehen in die Endredaktion? Wann werden die besten Geschäftsabschlüsse gemacht? Keine Frage. Am Mittwoch. Der Wochentag, an dem alles heftig in Bewegung ist.


Donnerstag - Planet Jupiter
Tag der Fülle, des rechten Lebenswandels und des Vertrauens. Donnerstag ist eine Lehnübersetzung aus dem lateinischen Dies Jovies=Tag des Jupiter. Noch enthalten in italienisch giovedi, französisch jeudi, spanisch jueves. Jupiter wurde im germanischen Bereich durch den Wetter- und Gewittergott Donar (skandinavisch Thor) ersetzt Althochdeutsch donarestag, mittelhochdeutsch donrestac, altnordisch thorsdagr, angelsächsisch thunoresdäg, englisch Thursday.

Typisch Donnerstag: Wie geht es Ihnen mit dem Donnerstag. Bringen Sie diesen Tag nicht mit Erbsen oder zumindest Spinat in Verbindung? Ist er nicht auch für Sie ein Tag, in dem Sie kräftig in Ihren Aktivitäten stecken? Ein Tag, der oft vollgepackt ist mit Terminen, weil Sie noch viel unterbringen möchten, bevor das Wochenende beginnt.

Tatsächlich ist der Donnerstag in unserem modernen Rhythmus ein Arbeitstag mit einer aktiven Energie, mit Hilfe derer wir viel erledigen können. Typisch oder nicht, die Einkaufszeiten wurden zunächst mit dem langen Donnerstag flexibel gestaltet.


Freitag - Planet Venus
Tag der Schönheit, des Friedens und der Herzensangelegenheiten. Althochdeutsch fria-frijetag, mittelhochdeutsch vritac, englisch Friday. Freitag ist eine Lehnübersetzung aus dem lateinischen Dies Veneris. Der Tag der Venus, noch erhalten in französisch vendredi, italienisch venerdi, spanisch viernes. Die deutsche Form wurde mit dem Namen der Göttin Frija (der Gemahlin Odins, Wotan) gebildet. Althochdeutsch Frija, altisländisch Frigg (eigentlich Geliebte), die die Germanen der Venus gleichsetzten.

Typisch Freitag: Die meisten Menschen, die man heute zur Energiequalität des Freitags befragt, sehen in ihm bereits einen halben Feiertag. Viele arbeiten am Freitag Nachmittag überhaupt nicht, und wenn, sind sie mit den Gedanken schon im Wochenende. Wer am Freitag ab Mittag aus der Stadt herausfährt, bemerkt mehr Aggressivität im Fahrstil als an anderen Tagen. Es treibt die Menschen geradezu in ihre Freizeitbereiche, wo sie Dinge machen können, die ihnen Freude bereiten.


Samstag - Planet Saturn
Tag der Prüfungen, der Grenzsetzung und Konzentration. Samstag ist vorwiegend die in Süddeutschland und im rheinischen Sprachgebiet übliche Bezeichnung für den letzten Wochentag. Althochdeutsch sambaztac, mittelhochdeutsch sameztac aus vulgärgriechisch sambaton für griechisch sabbaton aus hebräisch sabbat. Sabbat ist der von Freitagabend bis Samstagabend dauernde jüdische Ruhetag. Dieselbe Herleitung gilt auch für italienisch sabato und französisch samedi.

Der alte Saturntag der Römer, Dies Saturni, hat sich in englisch Saturday und niederdeutsch zaturtag auch zaterdag oder saterdag, in Westfalen Saterstag oder Saiterstag erhalten. In Nord- und Mitteldeutschland bürgerte sich Sonnabend von sunnun abend=eine Zusammenziehung aus sunnun tages abend, der Abend vor dem Sonntag ein. In Schweden und Dänemark heisst der Samstag löverdag bzw. laugerdagr=Bade- oder Waschtag.

Typisch Samstag: Der Samstag ist für viele ein arbeits- und schulfreier Wochentag, obwohl neuerdings wieder verstärkt die Tendenz besteht, Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen gerade an diesem Wochentag offen zu halten. Denn an welchem Tag hat man besser Zeit, seine persönlichen Dinge zu erledigen? Schliesslich sorgt für den Samstag eine gigantische Freizeitindustrie vor.

Andererseits ist auch bekannt, dass vor allem Menschen ohne Partner am Samstag Katzenjammer bekommen, sich einsamer fühlen als sonst. Menschen mit Partnern und Kindern streiten an diesem Tag eher, oder werden sich bewusst, dass einem Kinder und Partner im Grunde fremd sind, und das aufeinander Eingehen eine erhebliche emotionelle Mühe darstellt.


Verfasst von
Ferdinand J. Heindl
Forum Seele und Astrologie
www.f-s-a.at
Tel.: +43 (0)699 116 280 18

Zur Person des Verfassers:
Ferdinand J. Heindl, Autor eines Taschenbuches und Herausgeber eines astrologischen Spiels, astrologische Publikationen für Fachzeitschriften, seit vielen Jahren persönliche Beratungen, Vortrags- und Seminartätigkeit. Abgeschlossenen Fortbildung in Aufstellungsarbeit bei Dr. Peter Orban.